In der Schweiz hat gestern Abend in vielen Kantonen die Erde gebebt. Es dürfte eines der stärksten Beben der letzten Jahre in der Schweiz gewesen sein. Zu spüren war es in weiten Teilen des Landes. «Mich hats fast vom Sofa geworfen», berichtet ein BLICK-Leserreporter aus dem Kanton Glarus.

Grössere Schäden sind bisher nicht zu beklagen. Zum Glück!

Doch was soll man tun, wenn man von einem Erdbeben überrascht wird? Wie verhält man sich am besten?

BLICK hat mit Philipp Kästli, Seismologe des Schweizerischen Erdbebendienstes, gesprochen.

Das Wichtigste ist die Vorbereitung, sagt der Experte. «Eine erdbebengerechte Bauweise ist das A und O, um grössere Schäden zu vermeiden. Gebäude können sonst schnell Risse aufweisen oder sogar einstürzen. Im Privaten rate ich, eine Taschenlampe im Haus zu haben, falls es zu einem Stromausfall kommen sollte. Sonst sitzt man schnell im Dunkeln.» Ansonsten empfiehlt Kästli lose Gegenstände, die herunterfallen könnten, zu sichern.

Für den Fall, dass man in einem Haus vom Beben überrascht wird, rät der Seismologe: «In Deckung gehen! Am besten unter einem stabilen Tisch oder unter einem Türrahmen. Schutz suchen vor herunterfallenden Gegenständen. Ausserdem können Fenster oder Glastische gefährlich werden, wenn sie zerbrechen. Auf jeden Fall die Nähe von Glas meiden.»

Sollte man sich im Freien aufhalten, empfiehlt es sich nicht, in ein Gebäude zu fliehen. Objekte, die umstürzen könnten, nach Möglichkeit meiden. Dazu gehören Bäume oder Strommasten. Aber auch Dachziegel und Blumentöpfe auf Fensterbrettern oder Balkonen können zu gefährlichen Geschossen werden.

Wird man im Auto von einem Erdbeben überrascht, rät der Experte, das Fahrzeug anzuhalten und abzuwarten. «Man sollte aber nicht auf Brücken, in Tunnels oder an anderen Orten stoppen, an denen Einsturzgefahr herrscht.»

Ist das Erdbeben vorüber, sollte man auf die Anweisungen der lokalen Behörden warten. Ein Nachbeben ist jederzeit möglich. Deswegen ist es ratsam, nicht gleich aus seinem sicheren Versteck zu kommen.

Wenn die Lage wieder ruhig ist, sollte man zu Hause Strom, Gas und Heizung prüfen. Elektrische Leitungen oder Gasanschlüsse könnten beschädigt sein. (jmh)