Runder Tisch für Kunsthaus kommt: Ein Staatsrechtsprofessor betreut die Nachforschungen zur Bührle-Sammlung | Tages-Anzeiger

2022-10-08 19:55:36 By : Ms. YY INK

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Es tut sich etwas in Zürichs heikelstem Kunstdossier: Die Stadt und der Kanton gaben zusammen mit der Zürcher Kunstgesellschaft, der Betreiberin des Kunsthauses, die nächsten Schritte in der Aufarbeitung der umstrittenen Sammlung Bührle bekannt. Staatsrechtsprofessor Felix Uhlmann wurde für die Leitung eines zweistufigen Verfahrens engagiert, das die bestehende Herkunftsforschung der Kunstsammlung des Zürcher Waffenhändlers, die seit vergangenem Herbst im Erweiterungsbau zu sehen ist, überprüfen soll.

In einer ersten Phase wird Uhlmann einen runden Tisch mit einberufen. Dieses Gremium soll darüber beraten, wer schliesslich die bestehende Provenienzforschung zu den Werken der Sammlung Bührle extern überprüft.

Neben der Qualität der bisherigen Forschung sollen die Kategorisierungen und Bewertungen der Kunstwerke kontrolliert werden. Sollten Werke neu als belastbar eingestuft werden, kann die externe Gruppe auch Empfehlungen an die Kunstgesellschaft aussprechen, wie es im 11-seitigen Projektbeschrieb heisst. Der Subventionsvertrag zwischen der Stadt Zürich und der Kunstgesellschaft hält fest, «dass das Kunsthaus keine Werke ausstellt, bei denen substanziierte Hinweise auf NS-verfolgungsbedingten Entzug» bestehe, heisst es im Konzeptpapier.

Wen Uhlmann, der bereits in der Corona-Krise ein gefragter Gutachter und Experte war, für den runden Tisch einberufen wird, ist noch offen. Sicher ist einzig, dass die Zürcher Kunstgesellschaft, die Stadt sowie der Kanton Zürich als Auftraggeber nicht dazugehören werden. Wie es in der Mitteilung vom Montag heisst, sollen «relevante, auch kritische Stimmen» an den runden Tisch eingeladen werden.

Offen ist zudem, wie viel die Überprüfung letztlich kosten wird. Für die Vorbereitungsphase, in der auch der runde Tisch stattfinden wird, wurden laut Projektkonzept Kosten von 50’000 Franken einkalkuliert.