Rheinberg: Ingrid Lohmann-Küppers und Ulrike Bröcking stellen im Schwarzen Adler Malerei aus

2022-09-23 17:04:37 By : Ms. Binger Binger

Rheinberg-Vierbaum Der Kunst-Tisch im Schwarzen Adler in Vierbaum ist reich gedeckt: In einer neuen Ausstellung zeigen die Malerinnen Ingrid Lohmann-Küppers und Ulrike Bröcking insgesamt 28 Bilder. Zu sehen sind Gegensätze, die faszinieren.

Zwei Künstlerinnen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, stellen jetzt ihre Gemälde im Schwarzen Adler aus. Bei Ulrike Bröcking und Ingrid Lohmann-Küppers glaubt man schnell an die alte Redensart „Gegensätze ziehen sich an“. Denn hat jedes ihrer Werke für sich schon viel Strahlkraft und Tiefe, so sind sie in Verbindung weit mehr als die Summe ihrer Einzelteile.

Und um allen Missverständnissen vorzubeugen: Die beiden Damen verstehen sich trotz ihrer Unterschiedlichkeit blendend. Ulrike Bröcking, die Frau im knalligen geblümten Sommerkleid, mag es bunt, intensiv, farbenfroh und gestenreich – diese positive, sympathische Extrovertiertheit entlädt sich in einigen ihrer Bilder. Ingrid Lohmann-Küppers hingegen ist zurückhaltender, mag es dezent, ihre Motive mäandern durch helle, oft graue oder weißliche Flächen; es ist, als umwehte sie ein geheimnisvoller Nebel, eine mystische Kraft. Da möchte man gar nicht mehr wegschauen.

Keine Vernissage Eine offizielle Eröffnung der Doppelausstellung im Schwarzen Adler wird es nicht geben. Die 28 Werke von Ulrike Bröcking und Ingrid Lohmann-Küppers kann man bis September während der Öffnungszeiten des Schwarzen Adlers anschauen. Dienstag ist Ruhetag.

Adresse Baerler Straße 96, Rheinberg-Vierbaum. 

Die insgesamt 28 Gemälde – elf von Ulrike Bröcking, 17 von Ingrid Lohmann-Küppers – werten jede einzelne Wand im Schankraum des Genossenschaftslokals an der Baerler Straße deutlich auf. Wer dort ein Bier, ein Glas Wein oder was zu essen bestellt, bekommt nun eine geballte Ladung schöner Kunst zum Dessert gratis dazu.

Man könnte auch sagen: „Der gedeckte Tisch“. Denn so hat die Rheinbergerin Ulrike Bröcking ihre Kompilation für den Adler genannt. Der Großteil ihrer Werke hängt im kleinen Gaststättenraum nahe der Theke. Stillleben sind da zu sehen, aber nicht nur im klassischen Sinne. Denn auf ihren Tischen liegen mitunter Dinge, die man dort nicht erwartet. Blaue Seifenstücke zum Beispiel. Oder ein Schuh oder eine Hantel oder ein Stein. Ulrike Bröcking, beruflich seit 40 Jahren weltweit als Industrie-Designerin unterwegs, kann nicht so richtig erklären, wie solche Motive entstehen. Irgendwie fliegen sie ihr zu und irgendwie wollen sie auf die Leinwand. Meistens in Ölfarbe.

„Ich habe eigentlich schon immer gemalt“, sagt Ulrike Bröcking. Intensiv befasst sie sich seit 2009 mit dem richtigen Pinselstrich. Damals ließ sie sich an der Freien Kunstakademie Rhein/Ruhr in Krefeld in Ölmalerei ausbilden. Seither hat sie eine Menge gemalt und oft ausgestellt. Ob Blumenstrauß in der Vase, Melone auf dem Teller oder Weinglas auf grüner Tischdecke: Bei allem Temperament vermitteln ihre Bilder letztendlich Ruhe und Gelassenheit.

Irgendwie ist das bei Ingrid Lohmann-Küppers genau andersherum. Blickt man längere Zeit auf die monochrom anmutenden Flächen, auf die reduzierten Strukturen, so fängt es leicht an zu brodeln und ein Hauch von Rebellion liegt in der Luft. Die Leidenschaft entfaltet sich in ihren subtilen Bildern erst auf den zweiten Blick. Für die Künstlerin, die vor kurzem von Vierbaum nach Baerl umgezogen ist, geht es beim Malen in erster Linie um den Schaffensprozess an sich. Ganze Serien mit Dutzenden Bildern entstehen mitunter in ihrem Atelier. Dass sie Textil-Designerin ist, bleibt nicht verborgen. Angedeutete Umrisse von Kleidern in feinem Acrylstrich geben den Flächen und Formen eine Struktur, einen Halt, eine Begrenzung. Schemenhafte Gesichter und angedeutete Menschenkörper – reduzierter geht es kaum noch.

Die beiden Künstlerinnen kannten sich vorher kaum. Ulrike Bröcking ist die Tante von Adler-Geschäftsführer Joe Prangenberg und Ingrid Lohmann-Küppers, die auch als Kunst-Therapeutin arbeitet, organisiert die Ausstellungen im Schwarzen Adler. So kam es erst zu einem Tipp, dann zu einem Telefonat und jetzt zu einer höchst erfreulichen Gemeinschaftsausstellung. Die darf man Kunstinteressierten nur wärmstens ans Herz legen. Hoffentlich ziehen diese kreativen Gegensätze auch viele Betrachter an.

Ihre Meinung zum Thema ist gefragt

Schreiben Sie jetzt Ihre Meinung zu:

Beachten Sie dabei bitte unsere Regeln für Leserkommentare

Hinweis: Adblocker können zu Darstellungsproblemen bei der Kommentarfunktion führen

Der Kommentarbereich ist geschlossen und steht Ihnen morgen früh ab neun Uhr wieder zur Verfügung.

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, wir haben Ihnen die Kommentarrechte für Ihr Profil entzogen. Zu dieser Maßnahme sehen wir uns gezwungen, da Sie mehrfach und/oder in erheblichem Maße gegen unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen verstoßen haben. Viele Grüße Ihr RP ONLINE Team

Ihr Kommentar-Profil wurde auf Ihren Wunsch gelöscht.

Deshalb können Sie nur einen Teil der Antworten sehen und nicht mehr kommentieren. Zum reaktivieren Ihres Kontos wenden Sie sich bitte per E-Mail an community@rp-online.de

Die Kommentarfunktion auf unserer Webseite ist exklusiv für unsere Digital-Abonnenten. Sie wollen mit uns diskutieren? Dann testen Sie RP+ für nur 1 € pro Woche! Wenn Sie schon ein Abo haben, können Sie sich hier einloggen.

Die Kommentarfunktion auf unserer Webseite ist exklusiv für unsere Digital-Abonnenten. Sie wollen mit uns diskutieren? Dann testen Sie RP+ für nur 0,99€ im ersten Monat.