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Muffins und Macarons als Lichtquellen? Das gibt es bei Lucie Koldova. Die tschechische Designerin zeigt, wie kreativ Licht heute einsetzbar ist - in ihrem "Haus" auf der Einrichtungsmesse IMM Cologne.
Lucie Koldova stellt ihre Lichtvisionen bei der IMM Cologne vor. Die Tschechische Designerin richtete in diesem Jahr "Das Haus" auf der Kölner Möbelmesse ein. Was ihr wichtig ist: Licht soll die Stimmung beeinflussen. Kühles helles Licht gibt Energie, um wach zu werden, gedämpftes Licht hilft, den Alltagsstress abzulegen. Ihre Möbel kombiniert sie entsprechen mit den jeweiligen Lichtquellen.
2012 gab es auf der IMM Cologne die erste Wohnhaus Simulation. Damit wollte die Messe zeigen, dass sie nicht nur Möbel- sondern auch eine Einrichtungsmesse ist. Dabei sollten Themen des Lebens wie Schlafen Essen, sich mit Freunden treffen und entspannen in "Das Haus" sichtbar werden, auf ganz persönliche Art und Weise. Das ist bei Doshi und Levien besonders bunt gelungen.
Das Designerpaar Doshi und Levien hat "Das Haus" 2012 mit ihren eigenen Möbeln und mit Lieblingsstücken anderer Marken eingerichtet. Die Inderin Nipa Doshi sorgte für den exotischen Charme - etwa bei den Polstermöbeln. Der Engländer Jonathan Levien ist verantwortlich für die klaren Formen. Ihr Haus steht für Ausdruck der Persönlichkeit. Individualität und Kulturenmix spielen eine große Rolle.
Luca Nichetto stammt aus Venedig. Er hat "Das Haus" mit vielen Pflanzen gestaltet, darunter auch Gemüse. Für den italienischen Designer sind Pflanzen mehr als dekorative Elemente. Konventionelle Schranken, die zwischen draußen und drinnen bestehen, will er aufheben. Dass Leute ihr eigenes Gemüse auch in Etagenwohnungen und auf dem heimischen Balkon ziehen, hat er zum Trend gemacht.
Ein Spiel mit den Dimensionen hatte sich die Dänin Luise Campbell für "Das Haus" ausgedacht. "0-100. (Made to Measure.)" – ein Haus zum Maßnehmen, so hat sie ihre Vision vom idealen Wohnen genannt. Dieses Haus stellt alles auf den Kopf. Die Löffel und Messer hingen an den Wänden, die Möbel verschwanden in einer riesigen Wohnhalle.
Das Haus von Louise Campbell sollte auch ein Haus sein, das inmitten des Messetrubels Ruhe ausstrahlt und die Besucher mit gedämpftem Licht und warmer Atmosphäre willkommen heißt. Keine Betten aber einladende Liegeflächen an den Wänden. Campbell wollte die vertrauten Dimensionen von Raum und Möbeln verschieben. "Das Haus" war für sie nicht realer Wohnraum, sondern ganz klar ein Designobjekt.
Besteht ein Wohnzimmer wirklich immer aus einem Sofa, zwei Polstersesseln und einem zentralen Couchtisch? Die Designer Lyndon Neri und Rossana Hu aus Shanghai hinterfragten in ihrem Konzept von "Das Haus" traditionelle Wohngewohnheiten. Der abgeschlossene Raum ist für die beiden Käfig und Zufluchtsort. Möbel und Gegenstände haben sie regelrecht ausgestellt, um zu fragen, was man wirklich braucht.
Der deutsche Shootingstar unter den Designern, Sebastian Herkner, hat 2016 ein rundes, transparentes Haus entworfen, dessen Räume durch bewegliche textile Wände unterteilt werden. Seine Möbel sind eher klein und zierlich. Inspirationen hat er sich dabei weltweit auf seinen Reisen geholt, vor allen Dingen aus afikanischen Ländern.
Das Atrium in der Mitte des Hauses ist offen zu den umliegenden Räumen. Transparenz ist Herkner wichtig. Offenes, freieres Wohnen als Zeichen gegen die Tendenz zur Abschottung. Man müsse sich Veränderungen mit mehr Offenheit stellen, erläuterte Herkner 2016 in seinem Konzept vor dem Hintergrund der Flüchtlingsströme, die Deutschland vor große gesellschaftspolitische Herausforderungen stellen.
Nur drei einfach eingerichtete Räume hatte "Das Haus" des US-Amerikaners Todd Bracher, darüber ein schwebendes Dach. Mit seinem Haus-Konzept wollte er 2017 zurück zum Essentiellen. Weg von der Konsummentalität, hin zu Dingen, die wirklich etwas bedeuten, die wichtig für das Leben sind. Bracher versteht das Zuhause als Synthese aus Bedürfnissen und Funktionen im Alltagsleben der Bewohner.
Lucie Koldova stellt ihre Lichtvisionen bei der IMM Cologne vor. Die Tschechische Designerin richtete in diesem Jahr "Das Haus" auf der Kölner Möbelmesse ein. Was ihr wichtig ist: Licht soll die Stimmung beeinflussen. Kühles helles Licht gibt Energie, um wach zu werden, gedämpftes Licht hilft, den Alltagsstress abzulegen. Ihre Möbel kombiniert sie entsprechen mit den jeweiligen Lichtquellen.
2012 gab es auf der IMM Cologne die erste Wohnhaus Simulation. Damit wollte die Messe zeigen, dass sie nicht nur Möbel- sondern auch eine Einrichtungsmesse ist. Dabei sollten Themen des Lebens wie Schlafen Essen, sich mit Freunden treffen und entspannen in "Das Haus" sichtbar werden, auf ganz persönliche Art und Weise. Das ist bei Doshi und Levien besonders bunt gelungen.
Das Designerpaar Doshi und Levien hat "Das Haus" 2012 mit ihren eigenen Möbeln und mit Lieblingsstücken anderer Marken eingerichtet. Die Inderin Nipa Doshi sorgte für den exotischen Charme - etwa bei den Polstermöbeln. Der Engländer Jonathan Levien ist verantwortlich für die klaren Formen. Ihr Haus steht für Ausdruck der Persönlichkeit. Individualität und Kulturenmix spielen eine große Rolle.
Luca Nichetto stammt aus Venedig. Er hat "Das Haus" mit vielen Pflanzen gestaltet, darunter auch Gemüse. Für den italienischen Designer sind Pflanzen mehr als dekorative Elemente. Konventionelle Schranken, die zwischen draußen und drinnen bestehen, will er aufheben. Dass Leute ihr eigenes Gemüse auch in Etagenwohnungen und auf dem heimischen Balkon ziehen, hat er zum Trend gemacht.
Ein Spiel mit den Dimensionen hatte sich die Dänin Luise Campbell für "Das Haus" ausgedacht. "0-100. (Made to Measure.)" – ein Haus zum Maßnehmen, so hat sie ihre Vision vom idealen Wohnen genannt. Dieses Haus stellt alles auf den Kopf. Die Löffel und Messer hingen an den Wänden, die Möbel verschwanden in einer riesigen Wohnhalle.
Das Haus von Louise Campbell sollte auch ein Haus sein, das inmitten des Messetrubels Ruhe ausstrahlt und die Besucher mit gedämpftem Licht und warmer Atmosphäre willkommen heißt. Keine Betten aber einladende Liegeflächen an den Wänden. Campbell wollte die vertrauten Dimensionen von Raum und Möbeln verschieben. "Das Haus" war für sie nicht realer Wohnraum, sondern ganz klar ein Designobjekt.
Besteht ein Wohnzimmer wirklich immer aus einem Sofa, zwei Polstersesseln und einem zentralen Couchtisch? Die Designer Lyndon Neri und Rossana Hu aus Shanghai hinterfragten in ihrem Konzept von "Das Haus" traditionelle Wohngewohnheiten. Der abgeschlossene Raum ist für die beiden Käfig und Zufluchtsort. Möbel und Gegenstände haben sie regelrecht ausgestellt, um zu fragen, was man wirklich braucht.
Der deutsche Shootingstar unter den Designern, Sebastian Herkner, hat 2016 ein rundes, transparentes Haus entworfen, dessen Räume durch bewegliche textile Wände unterteilt werden. Seine Möbel sind eher klein und zierlich. Inspirationen hat er sich dabei weltweit auf seinen Reisen geholt, vor allen Dingen aus afikanischen Ländern.
Das Atrium in der Mitte des Hauses ist offen zu den umliegenden Räumen. Transparenz ist Herkner wichtig. Offenes, freieres Wohnen als Zeichen gegen die Tendenz zur Abschottung. Man müsse sich Veränderungen mit mehr Offenheit stellen, erläuterte Herkner 2016 in seinem Konzept vor dem Hintergrund der Flüchtlingsströme, die Deutschland vor große gesellschaftspolitische Herausforderungen stellen.
Nur drei einfach eingerichtete Räume hatte "Das Haus" des US-Amerikaners Todd Bracher, darüber ein schwebendes Dach. Mit seinem Haus-Konzept wollte er 2017 zurück zum Essentiellen. Weg von der Konsummentalität, hin zu Dingen, die wirklich etwas bedeuten, die wichtig für das Leben sind. Bracher versteht das Zuhause als Synthese aus Bedürfnissen und Funktionen im Alltagsleben der Bewohner.
Ob es bei ihr zu Hause auch so aussehe? Nein, sagt Lucie Koldova. Zu Hause habe sie gar keine Zeit, solche Einrichtungskonzepte zu entwickeln. Da sei sie eher selten. "Ich habe das Gefühl, das hier ist jetzt mein zweites Zuhause", sagt die tschechische Designerin und meint die Internationale Möbelmesse IMM Cologne, wo sie auf rund 200 Quadratmetern ein Wohnhaus simuliert. "Ich habe an diesem Konzept neun Monate gearbeitet und jetzt fühlt es sich für mich sehr familiär an."
Ankommen und stöbern in der "Living Zone"
Ihr Blick schweift durch den Eingangsraum, die sogenannte "Livingzone" mit den sternförmigen Leuchtröhren an der Decke, die wie ein Feuerwerk wirken. Darunter eine Gruppe aus ovalen roten und grauen Sitzelementen. Auf dem Boden strahlen drei orangefarbene Leuchtröhren wie ein künstliches Feuer.
Der offene Raum gibt den Blick in die anderen Räume frei. Lucie Koldova nennt sie "Zonen" oder "Lichtzellen", denn in allen Räumen spielt Licht die Hauptrolle. Graue und weiße Lichtkugeln über dem Bett, helle Lichtwände im Arbeitszimmer, und um den Spiegel im Ankleidezimmer gruppieren sich verschiedene Lichtquellen, deren Intensität ständig wechselt.
Leuchten wie ein Feuerwerk - Deckenbeleuchtung in "Das Haus" von Lucie Kaldova
Licht ist auch eins der Hauptthemen in diesem Jahr bei der internationalen Möbelmesse in Köln. An vielen Messeständen fallen grün oder braun getönte Glaslampen auf, bauchige Flaschen- und Kugelformen im Retro Look der 70er Jahre. "Licht ist als Stimmungselement sehr wichtig geworden", sagt der künstlerische Direktor der IMM Cologne, Dick Spierenburg, im DW-Gespräch. "Mit LED kann man dünner und flacher arbeiten und andere Formen und Skulpturen kreieren". Die Leuchtdioden werden nicht heiß und können so in Möbel eingebaut und mit verschiedensten Materialien wie Holz, Marmor oder Metall kombiniert werden. Materialien, die bei dieser internationalen Möbelmesse in Köln den Ton angeben.
"Licht ist für mich ein Phänomen, eine Energiequelle, es erweckt Objekte zum Leben", sagt die Lichtdesignerin Lucie Koldova. Es macht ihr Spaß, Lichtskulpturen zu kreieren, die mal die Form eines "Muffins" haben oder die sie nach dem französischen Gebäck "Macarons" benennt. Dabei handelt es sich um gläserne abgeflachte Lichtkugeln, in der Mitte durchtrennt von einer Marmorplatte.
Lucie Koldova hat in Prag an der Akademie für Kunst, Architektur und Design studiert. Danach ging sie einige Jahre nach Paris. Das Licht hat sie zurück in ihre Heimat nach Prag geführt. Die Böhmische Region ist weltweit bekannt für das Glashandwerk. Koldova möchte die Tradition der Glasbläserei neu und modern interpretieren: "Es ist für mich eine Ehre, dieses Vermächtnis unseres Landes fortzuführen." Alle Lampen in ihrem "Haus" seien handgemacht, versichert sie.
Ein Haus für zeitgenössisches Wohnen
Designerin Lucie Koldova hat Spaß am Spiel mit dem Licht
"Das Haus" ist die Simulation eines Wohnhauses aus Architektur, Innendesign und Möblierung. "Die Vision, die hinter der IMM steckt, ist mehr und mehr, dass wir keine Möbelmesse sind, sondern eine Einrichtungsmesse. Wir versuchen alles zu zeigen, was mit Wohnen und Leben zu tun hat", erläutert der künstlerische Leiter Dick Spierenburg. Deshalb hat er 2012 auch die Reihe "Das Haus" ins Leben gerufen. "Es ist eine Plattform für Designer, ihre eigenen Ideen und Visionen zeitgenössischen Wohnens zu zeigen."
Die Konzepte sind dabei ganz verschieden. Während Luca Nichetto 2013 sein Haus mit Grün- und Nutzpflanzen bunt gestaltete, ging es 2015 bei dem Deutschen Designer Sebastian Herkner um Textilien, aus denen er verschiebbare Wände kreierte. Nur mit dem Nötigsten richtete dagegen der Amerikaner Todd Bracher 2017 sein Haus ein.
Die Möbel von heute: nüchtern, sachlich, funktional
Sachlich funkitonal - In diesem Arbeitsraum soll Platz für eigene Geistesblitze sein
Auch das "Haus" von Lucie Koldova wirkt eher nüchtern. Klare runde und eckige Formen, starke Farben, der Wechsel von heller und dunkler Beleuchtung, das sind Kontraste, mit denen die Lichtdesignerin spielt. Wohnliche Accessoires wie etwa Zimmerpflanzen sucht man vergeblich. Auch grün als Farbe kommt nicht vor. Eindeutig dominiert neben grau und weiß die Farbe Rot.
"Ich bevorzuge zu Hause zeitlose Töne und Farben wie schwarz und weiß mit roten Akzenten", erläutert die Designerin. "Wenn ich eine grüne Szenerie haben will, dann gehe ich nach draußen in die Natur." Manche Besucher empfinden die Atmosphäre in Kaldovas Messe-Haus trotz der behaglichen Sitzmöbel eher als kalt und funktionell.
"Ich zeige, was mir wichtig ist"
Sitzen im Kreis, bei gedimmten Licht vom Stress erholen
Natürlich soll "Das Haus" Trends aufspüren und kreieren. Mit der Wohnwirklichkeit hat das nicht unbedingt etwas zu tun. Es geht vielmehr um neue Ideen. Etwa wenn Koldova das Bett ins Badezimmer stellt und das ganze "Relax Zone" nennt. Oder wenn in der "Inspiration Zone" die Lehnen der Bürosessel auch als Deko an der Decke hängen und die Wände selbst leuchten und zur Lichtquelle werden. Das kreisrunde Sitzelement in der "Spirit Zone" lädt ein, gemütlich beisammenzusitzen, die Beine auf der Matratze in die Mitte gestreckt und nicht - wie auf einem traditionellen Sofa - mit den Füßen auf den Boden.
"Es ist hier wie eine Ausstellung, eine Mischung von Objekten, die ich liebe", erläutert Lucie Koldova. "Das Licht soll kommunizieren, es soll zeigen, was ich zu Hause essentiell finde". Nur einen Raum, den sucht man hier vergeblich: die Küche. Ein Ankleidezimmer sei ihr wichtiger gewesen als ein Raum zum Kochen. "Man kann heutzutage überall draußen essen. Da brauche ich keine eigene Küche", sagt sie. Vielleicht ist das ja ein geheimer Wunsch, den sie gerne in ihren eigenen vier Wänden in Prag umsetzen würde.
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