BfS und IRSN unterzeichnen Letter of Intent zu internationaler Kooperation

IRSN zu Besuch am Berliner Standort des BfS

Strahlenschutz und Strahlenforschung in Europa sollen künftig durch die Partnerschaft deutscher und französischer Institutionen aus diesem Bereich weiter gestärkt werden. Dazu unterzeichneten die Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS), Inge Paulini, und der Generaldirektor des französischen Instituts für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (IRSN), Jean-Christophe Niel, am Dienstag, den 12. Juli 2022, einen Letter of Intent. Darin wird eine noch engere Zusammenarbeit beim Strahlen- und Notfallschutz vereinbart, die auf bestehende europäische Programme aufbaut.

IRSN und BfS sehen mehrere Ziele, die sie im Rahmen europäischer Strategien erreichen wollen. "Die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit des Strahlenschutzes auf europäischer Ebene braucht gemeinsame Projekte und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Nicht nur beim Notfallschutz, sondern auch in der Forschung", betonte Paulini.

BfS-Präsidentin Paulini und IRSN-Generaldirektor Niel

Ein Beispiel ist etwa die interdisziplinäre Wissenschaftsplattform MELODI, "Multidisciplinary European Low Dose Initiative", mit der die Wirkung von Strahlung bei niedrigen Dosen erforscht wird. Oder die neue Europäische Partnerschaft für Strahlenschutzforschung PIANOFORTE, die im Juni 2022 in Paris ihre Arbeit aufgenommen hat. "Die Qualität epidemiologischer Studien hängt auch hier von internationaler Zusammenarbeit ab. Europäische Forschungsplattformen sind Teil einer Erfolgsgeschichte, die wir gemeinsam fortschreiben wollen", erläuterte Paulini.

Auch die Zusammenarbeit zwischen BfS und IRSN etwa im Bereich des medizinischen und beruflichen Strahlenschutzes, beim Thema Radon oder im Notfallschutz soll künftig weiter ausgebaut werden.

Das französische Institut für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (IRSN) ist der offizielle nationale Sachverständige auf dem Gebiet nuklearer und radiologischer Risiken. Es wurde durch Gesetz 2001-398 vom 9. Mai 2001 gemäß der Satzung einer öffentlichen Wirtschaftsbehörde (EPIC) gegründet.

IRSN arbeitet in den Bereichen nukleare Sicherheit, Sicherheit von Transporten radioaktiver und spaltbarer Stoffe, Schutz von Mensch und Umwelt gegen radioaktive Strahlung, Schutz und Kontrolle von Nuklearmaterial, Sicherung von Nuklearanlagen und Transporten. Ein Schwerpunkt der Arbeit des Instituts ist die Forschung auf diesen Gebieten.

Seit seiner Gründung arbeitet das IRSN gemeinsam mit dem BfS an der Umsetzung und Weiterentwicklung europäischer Strahlenschutz-Strategien.

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