Bei Asus-Produkten der Republic-of-Gamers-Reihe ist der Name Programm, denn die sollen sich bestens für spielenden PC-Besitzer eignen. Jetzt stellt der Hersteller der ROG Gladius (Latein für Schwert) eine für den per Infrarot abtastenden Nager optimierte Unterlage, das ROG Whetstone -Mauspad (Englisch für Wetzstein), zur Seite. Von der reinen Namensgebung her passen die beiden gut zusammen. Ob dem wirklich so ist, erfahren Sie in unserem Online-Test.
Asus ROG Gladius und Whetstone Gaming Mouse Pad: Asus' neue Spielermaus-Pad-Kombi im Test (1) Quelle: PC Games Hardware Neben der Tastatur ist die Maus das wichtigste Eingabegerät für PC-Spieler. Wenn hier ein Neukauf ansteht, muss man sich neben der Ausstattung und der Form auch dafür entscheiden, welches Abtastverfahren zum Einsatz kommen soll. Dabei hat der Mauskäufer die Wahl zwischen einem Laser-Sensor wie beispielsweise dem weit verbreiteten Avago (Pixart) ADNS-9800 (Mionix Naos/Steelseries) oder einer per LED beziehungsweise per Infrarot optisch abtastenden Variante wie Logitechs PMW3366 (G Delta Zero) respektive der 4G-Sensor der Razer Deathadder Chroma. Wie wir bereits in einem Artikel auf unserer Webseite sowie im Mausguide der noch aktuellen PCGH 05/2015 feststellten, hat jedes dieser optischen Abtastverfahren seine Vorzüge und die Unterschiede sind längst nicht so gravierend, wie im Disput der Fans oft argumentiert wird.
Bei Asus neuer ROG Gladius fällt die Sensorwahl jedenfalls gegen eine Laserabtastung aus, denn das Maus-Flaggschiff verfügt mit dem Avago (Pixart) ADNS-S3988 über einen modernen Infrarot-Sensor, der mit bis 6.400 Dpi abtastet und als Nachfolger der Avago (Pixart) ADNS-3090 gilt. Somit wäre die Gladius die 1. Wahl für alle Fans der per Infrarot abtastenden Sensoren. Ob das kürzlich in den Handel gekommene ROG Whetstone Gaming Mouse Pad für diese Sensortechnik optimiert ist und ob Asus bei der ROG Gladius die bei Infrarotsensoren oft auftretende hohe Lift-Off-Distanz auf ein Mindestmaß reduzieren konnte, erfahren Sie unter anderem im folgenden Test.
Asus ROG Gladius und Whetstone Gaming Mouse Pad: Asus' neue Spielermaus-Pad-Kombi im Test (2) Quelle: PC Games Hardware Das Zubehör, das Asus der neuen, per Infrarot abtastenden Rechtshänder-Maus aus der ROG-Reihe in den Karton legt, ist sehr umfangreich: Neben einer Tragetasche, einem Satz Asus-ROG-Aufkleber, vier Extra-Maus-Glidern, einem zwei Meter langen, ummantelten sowie einem ein Meter langen glatten Ersatz-USB-Kabel findet der Käufer noch zwei austauschbare Omron-Schalter für die Haupttasten (Typ D2F-01F). Für den Wechsel der Haupttastenschalter nach ca. 20 Millionen Betätigungen oder beim Wunsch nach alternativen Schaltereigenschaften verfügt die ROG Gladius über spezielle Sockel. Das erleichtert zwar den Aus- und Einbau der Omron-Schalter, um das Abnehmen der Mausfüßchen kommt man allerdings nicht herum. Das erklärt auch, warum Asus einen Extrasatz der Glider mitliefert. Die alten Modelle könnten eventuell nach der Demontage nicht mehr richtig am Mausboden haften, da es ihnen an Klebematerial fehlt.
Asus ROG Gladius und Whetstone Gaming Mouse Pad: Asus' neue Spielermaus-Pad-Kombi im Test (12) Quelle: PC Games Hardware Von dem gerade beschriebenen Alleinstellungsmerkmal der Asus ROG Gladius sowie den zahlreichen Dreingaben in der Verpackung abgesehen fällt die weitere Ausstattung eher durchschnittlich aus. Es stehen drei programmierbare Sondertasten zu Verfügung und der Dpi-Umschalter erlaubt nur den Wechsel zwischen 2 Stufen. Der Speicher nimmt Makros, aber lediglich ein Profil auf und die einfarbige Beleuchtung ist dezent und nicht übertrieben. Die Software ist dagegen nicht nur sehr umfangreich, sie lässt sich auch intuitiv bedienen. Neben hilfreichen und für einen Nager mit Infrarotsensor unüblichen Optionen für die Pfadbegradigung (Winkelfeststellung), die Oberflächenkalibrierung (Kalibrierung/Oberflächenkalibrierung aktivieren) sowie die Lift-Off-Distanz (Anhebeabstand) findet sich dort noch eine Einstellung, die ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Asus ROG sein dürfte. Mit der Armoury-Software können Sie nämlich die Polling-Rate auf 2.000 Hz hochschrauben. Das kommt der Präzision des optischen Nagers zugute, da dessen Sensor die Signale für die Bewegungsänderung mit einer doppelt so hohen Frequenz wie üblich zum Computer sendet.
Die Asus Gladius ist zwar nur für Rechtshänder geeignet, denen bietet die mit 116 Gramm nicht zu schwer oder zu leicht ausfallende Spielmaus jedoch eine sehr gute Ergonomie. Derjenige, der den Palm-Griffstil bevorzugt, schätzt ihre Länge sowie ihre Form, mit der sich der Nager angenehm auch in große Handinnenflächen schmiegt. Des Weiteren sind die Haupttasten, deren Druckpunkte sehr direkt ausfallen und die nur eine geringe Druckkraft benötigen, ausreichend lang geraten. Dieses Design kommt auch Spielern mit langen Fingern zugute, denn selbst wenn deren Fingerkuppen über die leicht gewölbten und am Ende nicht kantigen Tasten herausragen, könne diese noch mit geringstem Kraftaufwand betätigt werden. Dabei garantieren die beiden gummierten Griffmulden dem Daumen respektive den Ring- und dem kleine Finger sehr guten Halt.
Im Gegenzug freuen sich die Spieler über die griffigen Seitenteile, die ihre Maus mit dem Klauengriff (Claw Grip) manövrieren. Hier hilft die in die dicke Gummischicht eingearbeitete Struktur beim optimalen Gripp auch bei verschwitzten Fingern, da bei diesem Griffstil Mausbewegungen mit den Spitzen des Daumens, des Ring- und kleinen Fingers ausgeführt (siehe Bild unten) werden. Zu der sehr guten Ergonomie der Asus ROG Gladius kommen noch gute bis sehr gute Druckpunkte für die beim Palm Grip mit dem gesamten Daumenbereich optimal erreichbaren Daumentasten. Das präzise und spürbar einrastende Scrollrad ist ebenfalls gummiert, das verhindert ein Abrutschen bei der schnellen Betätigung genauso wie es die Kontrolle beim Auslösen der mit einem sehr guten Druckpunkt versehenen Scrollrad-Taste garantiert. Auch bei den Gleiteigenschaften der ROG Gladius gibt es nichts auszusetzen, unabhängig, ob sie nun auf dem ROG Whetstone Gaming Mouse Pad (mehr dazu weiter unten) oder auf einer anderen Mausunterlage zum Einsatz kommt.
Asus ROG Gladius und Whetstone Gaming Mouse Pad: Asus' neue Spielermaus-Pad-Kombi im Test (5) Quelle: PC Games Hardware Wie einleitend bereits erwähnt setzt Asus bei der Abtastmechanik der ROG Gladius mit dem Avago (Pixart) ADNS-S3988 auf einen Infrarotsensor, verzichtet aber anders als Logitech bei der G502 Proteus Core oder Razer bei der Deathadder Chroma auf eine Eigenentwicklung. Die maximale Dpi-Rate des optischen Signalgebers liegt bei 6.400 Dpi und fällt damit deutlich niedriger als die 12.000 Dpi von Logitechs PMW3366 (G Delta Zero) oder die 10.000 Dpi des Razer 4G-Sensors. Auf die Präzision hat das allerdings keinen Einfluss, denn die ist wie von Sensoren mit Abtastung per Infrarotsignal gewohnt sehr gut. Auch sehr schnelle Bewegungen und Richtungsänderungen quittiert die Asus ROG Gladius ohne jegliche Latenz. Dank der oben schon erwähnten Software-Optionen "Winkelverstellung" und "Oberflächenkalibrierung aktivieren" lassen sich in die Abtastung eingreifende Maßnahmen wie die Pfadbegradigung deaktivieren und die Sensorleistung für verschiedene Mausunterlagen optimieren - u.a. auf für das hier vorgestellte ROG Whetstone Gaming Mouse Pad. Eine Sache, die Fans von Mäusen mit Lasersensor den Infrarot-Pendants immer vorwerfen, bewahrheitet sich bei unserem Test allerdings. Obwohl die Lift-Off-Distanz in der Software per Schieberegler minimiert werden kann, fällt sie mit 1,5 mm noch recht hoch aus. Bei einigen Lasermäusen, beispielsweise bei der Roccat Tyon/XTD oder Mionix Naos 8200, reißt die Abtastung bereits ab, wenn man den Nager weniger als einen halben Millimeter anhebt. Die zu hohe Lift-Off-Distanz bleibt allerdings auch der einzige Kritikpunkt bei der ansonsten anstandslosen Leistung der Asus ROG Gladius.
Asus ROG Gladius und Whetstone Gaming Mouse Pad: Asus' neue Spielermaus-Pad-Kombi im Test (13) Quelle: PC Games Hardware Obwohl die ROG Gladius dank der Oberflächenkalibrierungsfunktion auf jedem Mauspad, selbst noch auf der Tischplatte - Glas als Material ausgenommen - einwandfrei abtasten würde, empfiehlt der Hersteller das hauseigene ROG Whetstone Gaming Mouse Pad. Die Mausunterlage soll sich mit seiner Nutzfläche aus Silikon, die zusätzlich mit einer an Maya-Zeichnungen erinnernden Struktur versehen ist, besonders gut für den Infrarot-Sensor eignen. Auf die Ergonomie wirkt sich die ungewohnt unebene Nutzfläche jedenfalls nicht negativ aus, zumal das Handgelenk dank der geringen Höhe von 2 mm flach aufliegt und sich die abgerundeten Kanten überhaupt nicht störend am Unterarm bemerkbar machen. Ganz im Gegenteil fühlt sich die auf die Anti-Rutsch-Schicht (Material: Silikon) per Vulkanisierungsverfahren fixierte Silikon-Nutzfläche angenehm weich an. Des Weiteren ist letztgenannte wasserabweisend, Unfälle mit der Kaffeetasse, dem Glas Cola oder anderen Flüssigkeiten sind ergo halb so schlimm, da sich etwaige Rückstände sogar durch das Reinigen mit Spülmittel und -tuch entfernen lassen.
Mit seinen Maßen von 320 x 270 mm steht beim Asus ROG Whetstone Gaming Mouse Pad auch dem Low-Sense-Spielertyp ausreichend Platz zur Verfügung. Die Unterseite macht das Pad auch absolut rutschfest. Selbst wenn es nach dem Zusammenrollen für den Transport erstmalig wieder auf den Schreibtisch gelegt wird, bilden sich keine Wellen und es liegt flach auf. Für den in Abhängigkeit zum Mausgewicht (siehe Testtabelle) und der Gleiteigenschaften der Mausfüßchen gering bis sehr gering ausfallenden Start- und Reibwiderstand ist die Silikon-Nutzfläche verantwortlich. In das Material sind zwar auch Stofffasern verwebt, auf Mausunterlagen mit reiner Stoffgewebe-Oberfläche gleiten Nager aber allgemein nicht so gut wie auf Pads, bei denen die Nutzfläche aus (Hart-)Plastik besteht. Was die Präzision und Latenzfreiheit der Abtastung der Maus auf dem ROG Whetstone betrifft, so könnten wir absolut keinen Unterschied zwischen der ROG Gladius und unserem zweiten Testnager, der Roccat Kone XTD, feststellen. Auch das spricht für das Pad, denn obwohl es laut Asus für das Mausflaggschiff der ROG-Reihe optimiert ist, eignet es sich auch bestens für die Spielermäuse anderer Hersteller. Einziger Wermutstropfen ist der hohe Preis von rund 50 Euro, trotzdem gibt es von uns eine Fünf-Sterne-Wertung.
Die Asus ROG Gladius ist zwar nicht so umfangreich ausgestattet wie manch andere Spielermaus, doch Asus konzentriert sich hier Dinge wie die umfangreiche Software die u.a. eine Polling-Rate von 2.000 Hz erlaubt sowie das Alleinstellungsmerkmal die Haupttastenschalter austauschen zu können. Die Ergonomie stimmt ebenfalls, sodass sowie Palm- als auch Claw-Grip-Nutzer mit dem Nager optimal und verspannungsfrei spielen und arbeiten können. Auch die Leistung gibt mit Ausnahme der etwas zu hohen Lift-Of-Distanz von 1,5 mm keinen Anlass zur Kritik. Wer eine Maus mit einem empfehlenswerten Infrarotsensor sucht, ist mit der Asus ROG Gladius genauso gut bedient wie der Käufer, der generell eine empfehlenswerte Spielermaus sucht. Unsere Wertungsnote von 1,51 geht auf jeden Fall in Ordnung
Das gilt auch für die Fünf-Sterne-Wertung des Asus ROG Whetstone Gaming Mouse Pad. Der einzige Kritikpunkt bleibt der hohe Preis von rund 50 Euro, der sich vielleicht noch nach unten korrigieren wird. An den Gleiteigenschaften, der Verarbeitung, der wasserabweisenden und sich angenehm weich anfühlenden Silikonoberfläche gibt es nämlich überhaupt nichts auszusetzen. Auch deren ungewöhnliche Struktur gefällt und stört keinesfalls.
Im Anschluss finden Sie Bilder und die Testtabelle.