25.11.20 - "Es stinkt mir gewaltig!" Besorgt richtet Marion B. ihren Blick auf die Müllberge in der Fuldaer Pacelliallee. Hier türmt sich seit zehn Tagen Unrat aller Art auf dem Rasen der Häuser gegenüber dem Klinikum.

Sofa, Glastisch, Teddybär und Kühlschrank: Alles, was die Bewohner der GWH-Mietshäuser offenbar nicht mehr benötigen, landet draußen. Der reguläre Abholtermin für Sperrmüll ist allerdings erst in einer Woche, bis dahin gleicht das Areal einem riesigen Schrotthaufen. Kloschüsseln auf dem Gehweg Offenbar hat sich jemand erbarmt und den "Topf" zurück auf die Wiese befördert ...

Offenbar hat sich jemand erbarmt und den "Topf" zurück auf die Wiese befördert ...

Marion B. ist Anwohnerin im nahegelegenen Musikerviertel. Täglich kommt sie an den Häusern der GHW vorbei. "Ich hatte nun schon zwei Mal die Situation, dass der Gehweg komplett mit Unrat zugestellt war. Ein Durchkommen war gar nicht mehr möglich." Gerade in Hinblick auf das Klinikum auf der anderen Straßenseite sei das ein kaum haltbarer Zustand, meint die resolute Frau. "Zum einen parken hier oft Leute, die ihre Angehörigen im Krankenhaus besuchen wollen. Es kann doch nicht sein, dass die erst über ausrangierte Staubsauger und dreckige Kloschüsseln klettern müssen, um ihr Ziel zu erreichen!" Außerdem, meint sie, mache das Bild, welches sich auf dem Gelände der GWH gerade bietet, einen wirklich schlechten Eindruck. Ein bekanntes Problem Pappe, Klamotten, Kleiderbügel, PC, Tv-Gerät: Alles Dinge, die auf dem Sperrmüll ... Es wird rausgeworfen, was nicht mehr benötigt wird. Ob es dann auch abgeholt wird, ...

Pappe, Klamotten, Kleiderbügel, PC, Tv-Gerät: Alles Dinge, die auf dem Sperrmüll ...

Es wird rausgeworfen, was nicht mehr benötigt wird. Ob es dann auch abgeholt wird, ...

Tatsächlich sind die Müllberge in den vergangenen Tagen stetig gewachsen und ziehen sich mittlerweile fast über die gesamte Wiesenfläche zwischen den Häusern. Ein weiteres Problem: "Mülltouristen" durchwühlen den Sperrmüll des Nachts nach Brauchbarem: Metallbeine von Tischen werden abgeschraubt, das Innenleben von Fernsehgeräten rausgebrochen. Die Straße gleicht immer mehr einem Schlachtfeld, denn alles, was die Sammler nicht gebrauchen können, wird achtlos in die Hecken geworfen, Glassplitter und zertretene Plastikteile zieren den Bürgersteig.

Das Problem besteht allerdings nicht nur in der Pacellialle: Auch in Lehnerz liegt ...

Das Problem besteht allerdings nicht nur in der Pacellialle: Auch in Lehnerz liegt ...

Obwohl das Sammeln von Sperrmüll eigentlich verboten ist – sobald der Hausrat vom ursprünglichen Eigentümer auf die Straße gestellt wird, gehört dieser der Stadt – wird es in der Regel von den jeweiligen Gemeinden zumindest toleriert. Was hingegen nicht geduldet wird, obwohl häufig praktiziert, ist das Dazustellen fremden – oder nicht abholfähigen Mülls. Zusätzliche Kosten Marion B. ist genervt. "In der kommenden Woche haben auch wir in unserer Straße Sperrmüll. Es ist seit Jahren immer das Gleiche: stetig wachsende Müllberge, fremde Leute, die ihren Mist wie beispielsweise Autoreifen noch dazustellen und wir als Anwohner dürfen uns dann darum kümmern, dass der Kram, der nicht abgeholt wurde, fachgerecht entsorgt wird. Die Unkosten dafür tragen wir.

Kühlschrank oder Autoreifen: Hier landet alles

Kühlschrank oder Autoreifen: Hier landet alles

Kann der Unrat jedoch niemandem zugeordnet werden – und das ist häufig bei Mehrparteienhäusern von Wohnungsgesellschaften der Fall, bleibt die Stadt- und somit der Steuerzahler- auf den anfallenden Kosten sitzen. (mr) +++