Prämie

2022-10-11 18:31:32 By : Ms. May Liu

Typische Farben, klassische Formen: Die 1970er-Jahre sind wieder da! Zumindest im Wohnzimmer.

Wie war das eigentlich mit der „guten alten Zeit“? Bis vor Kurzem wurden nostalgische Reminiszenzen oft belächelt, als verklärendes Festklammern an etwas vielleicht nie Dagewesenes. Heute ist man da milder – wer blickt nicht gern zurück auf Dekaden, in denen alles ein wenig leichter schien und sorglos im Vergleich. Diesmal schielen wir aber nicht auf Monarchie und Kaiserzeit (der Zugang zum Meer!), sondern auf die Aufbruchs- und Wirtschaftswunderjahre. Ja, früher gab’s einfach mehr Lametta, da darf man ruhig ein bisschen wehmütig sein. Ein Blick durch die rosarote Einrichtungs-brille garantiert aufheiternde Ausflüge in die Vergangenheit, am besten in Form von Stücken, an die man sich wirklich gern erinnert.

Ein halbes Jahrhundert liegen sie schon zurück, doch ihre Botschaft ist zweifelsfrei und nicht zu überhören: Die 1970er-Jahre sind wieder da! Wie es sich für sie gehört, mit einem kräftigen Lebenszeichen in ihren typischen Farben, klassischen Formen – in der perfekten Kombination. Wer erinnert sich nicht an das markante Orange, das unsagbare Braun? Zwei Farbtöne, die man wohl kaum einzeln aussuchen, aber in der Kombination nicht anders wählen würde. Damals nicht und heute sowieso nicht. Heuer greifen viele Hersteller zu dieser unverwechselbaren Farbpalette, die mittlerweile kultig ist. Kultig, aber nur aufgewärmt? Keineswegs, es wird munter neu interpretiert. Für das italienische Label Cassina etwa, das sich schon mehrmals in den eigenen Archiven umgesehen und vergessene Schätze zutage gefördert hat, hat Designer Antonio Citterio das modulare Sofa „Esosoft“ samt passendem Couchtisch entworfen. An den glänzenden Aluminiumrahmen schmiegt sich eine Sitzschale aus PU-Schaum mit einem Anteil an pflanzlichen Polyolen und Polsterwatte aus recyceltem PET. Damit macht er sogar auch noch einen Schlenker in die Sechziger – mit dem großen Unterschied, dass in Sachen Produktionstechnik und Nachhaltigkeit sich doch vieles verändert hat.

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