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An der Ecke Karl-Liebknecht-Straße/Karl-Gruhl-Straße in Potsdam-Babelsberg wurden die Glascontainer abgebaut. Altglas wird dort weiter abgestellt.

Seit Wochen sammeln sich leere Flaschen in der Karl-Liebknecht-Straße in Potsdam-Babelsberg an. Eigentlich sollten an der Stelle Glas-Container stehen. Stattdessen liegt ein dickes blaues Rohr dort. Warum?

Babelsberg. Sie werden offensichtlich schmerzlich vermisst. Seit einem Monat fehlen sie, doch die Babelsberger gehen täglich an den Ort, wo sie zuletzt gesehen wurden, lassen etwas für sie zurück und glauben daran, dass sie eines nahen Tages wieder auftauchen werden . . .

Die Altglas-Container in der Karl-Liebknecht-Straße an der Ecke Karl-Gruhl-Straße fehlen seit mehreren Wochen. Doch stellen die Babelsberger dort weiterhin Altglas ab – übrigens vorbildlich getrennt nach Weiß-, Grün- und Braunglas. Es ist mehr als pures Gewohnheitsverhalten. An derselben Stelle waren einst versenkbare Container, von denen die oberirdisch sichtbaren Einwurf-Stutzen noch vorhanden sind – wenn auch versiegelt. So entsteht der Eindruck einer Altglas-Sammelstelle. Ein Hinweis, dass dort bis auf Weiteres keine Entsorgung möglich ist, fehlt an Ort und Stelle.

Für die Info müssten die Babelsberger online suchen. Die Pressestelle der Stadtwerke, zu denen die Stadtentsorgung gehört, verweist auf die Mitteilung Nummer 458 vom 14. September aus dem Rathaus, die auf der Stadt-Website steht. „Aufgrund von Baumaßnahmen stehen die Wertstoffbehälter für Altglas in der Karl-Gruhl-Straße, Ecke Spindelstraße ab sofort nicht mehr zur Verfügung“, heißt es dort.

Weiß, grün, braun: Auch ohne Container wird das Altglas sortiert.

Grund sind die aktuellen Bauarbeiten in der Karl-Liebknecht-Straße. Dicke blaue Rohre liegen auf dem gesamten Grünstreifen. Sie signalisieren, dass es um den Neubau der Trinkwasserleitung geht – also eine Baustelle eines weiteren Stadtwerke-Betriebs, der Energie und Wasser Potsdam (EWP). Oder wie die Pressestelle es ausdrückt: „Wir sichern eine nachhaltige Wasserversorgung.“ Auf der Ostseite (mit den Altglascontainern) wird zwischen Rudolf-Breitscheid-Straße und Concordiaweg gebaut. Auf der Westseite nur von der Garn- bis zur Grenzstraße. Die Karl-Liebknecht-Straße ist dafür seit Monaten kurz vor dem Stadion eine Sackgasse.

Die Straße müsse aber nicht aufgerissen werden, erklärt Stadtwerkesprecher Stefan Klotz: „Um den Anwohnern bei der Erneuerung so wenig Umstände wie möglich zu bereiten, nutzen wir das Press-Zieh-Verfahren. Bei diesem Verfahren bauen wir in geschlossener Bauweise, lediglich einige Maschinen- und Ziehgruben sind notwendig.“ In vier Abschnitten wird die Leitung ausgetauscht, um Verkehrsbehinderungen gering zu halten.

Doch etwas Geduld müssen die Babelsberger noch aufbringen. Die Bauarbeiten begannen am 7. Juni und sollen – wenn der Winter es zulässt – voraussichtlich Ende Februar 2023 beendet sein. Bereits im Mai gab es laut Klotz dazu eine Anwohnerinformation.

Bereits im Januar könnten die Altglascontainer zurückkehren. Solange stehen aber Alternativen in der Paul-Neumann-Straße, der Rudolf-Breitscheid-Straße und auf dem Plantagenplatz zur Verfügung.

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