«Es darf nicht zu schwierig sein, aber dennoch eine Herausforderung» – auch für diese Festtage fand Hans Feuz wieder eine richtig gute Vorgabe, bei der die Lernenden der Oesch Metallbau GmbH ihr Können beweisen können. Kurz vor den Betriebsferien Ende Jahr ist der Beistelltisch fertig, und die vier jungen Männer dürfen stolz auf sich sein. Und auch auf ihre Firma. Statt in Weihnachtsgrüsse oder Geschenke investiert die Metallbaufirma aus Interlaken bereits zum dritten Mal in die Zukunft der Auszubildenden. Dafür erhielt sie vor einem Jahr sogar eine Auszeichnung im Rahmen der Informations- und Nachwuchskampagne bausinn.ch.
«Die Idee für den Beistelltisch begegnete mir in einem grossen Möbelhaus», erinnert sich Hans Feuz, der als Bereichsleiter Finanzen und Personal auch für die Ausbildung der Lernenden zuständig ist. Doch statt Holz wie bei der Vorlage sollte Metall ins Spiel kommen. Der Beistelltisch ist vielseitig nutzbar, mit einem Bücherfach und einer Fläche für Zeitungen. Mit einem Handgriff lässt sich das Möbel drehen, sodass aus dem Bücherfach eine Tischoberfläche mit Seitenwänden wird. «Da fällt kein Heissgetränk oder Handy mehr zu Boden», erklärt Hans Feuz den Hintergedanken.
Genau die Drehbarkeit stellte den Knackpunkt der diesjährigen Arbeit dar. Die jungen Handwerker brauchten ihre ganze Erfahrung und mehrere Anläufe, damit die Tischoberfläche in beiden Stellungen genau waagrecht zu stehen kam. «Als Vorlage gab es einen detaillierten Plan, den die Zeichnungsabteilung zur Verfügung stellte», erinnert sich Max Braun. Dominic Feuz ergänzt, dass die vier Lernenden für die gesamte Umsetzung selbst verantwortlich waren – von der Materialwahl bis zum Farbanstrich. Nur gut, dass man voneinander profitieren konnte. «Für die präzise Fertigstellung nutzten wir am Ende das Rechtwinkel-Modul des Werktisches», plaudert Marco Kissling aus der Schule.
Zusammen mit den Plänen übertrug Geschäftsinhaber Samuel Feuz den vier Lernenden eine ganze Woche Arbeitszeit, um die zahl- und abwechslungsreichen Schritte bis zum fertigen Beistelltisch auszuführen. Dabei sollten die Jugendlichen die anstehenden Schwierigkeiten möglichst alleine meistern. «Der Blick für Zusammenhänge und die Planungskompetenzen ermöglichen den Lernenden, auf ihrem späteren Arbeitsweg weiterzukommen», sagt Hans Feuz, der im Notfall für Ratschläge und Hinweise zur Verfügung stand.
Unter den rund 30 Mitarbeitenden der Oesch Metallbau GmbH sind diverse ehemalige Lehrlinge, die ihrem Lehrbetrieb treu blieben oder zurückkehrten. Sie arbeiten in den Bereichen Werkstatt, Montage, Reparatur, Storenmontage, in der Administration oder im technischen Zeichnungsbüro. Aus- und Weiterbildung sind für Samuel und Hans Feuz wichtige Werte. Dies beweisen unter anderem die Meisterstücke wie der Hobel in der Vitrine beim Firmeneingang. Der KMU-Betrieb ist mächtig stolz auf seine motivierten und taltentierten Nachwuchskräfte. Und das nicht nur während der Festtage, wo die jungen Botschafter dieses Jahr mit ihren Beistelltischen Grosses aufgetischt haben.
Statt in Dankeskarten und Geschenke investiert die Oesch Metallbau GmbH schon zum dritten Mal in ein Projekt für seine Lernenden. Damit bedankt sich die Firma bei allen Kunden, Bauherren, Architekten, Ingenieuren und Gemeinden für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr und freut sich auch auf positive Partnerschaften im 2017. Ab dem 9. Januar öffnet die Firma an der Unteren Bönigstrasse 88a in Interlaken wieder ihre Werkstatttüren.
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